Wer neu im Training ist, schon mal bei einer Judomeisterschaft zugeschaut hat oder einen japanischen Film gesehen hat, hat vielleicht schon die verschiedenen Bedeutungen gespürt. Beim Judo manchmal eher ein kurzes „zunicken“, im Film vielleicht eine klare hierarchische Geste, Eine Begrüßungsgeste…
Es ist bei uns keine religiöse Geste!
Neulich sagte Moni (6. Dan) bei einem Treffen, so etwa: „Wenn man doch endlich das „Verbeugen“ durch das „Verneigen“ ersetzten könnte…
„Verbeugen“ als geforderte Geste der Unterwerfung (z. B. wie die unterwerfende Verbeugung vor dem Gesslerhut beim Wilhelm Tell) , ein „Brechen des Rückgrats“ (im Übertragenen Sinn) im Widerspruch der aufrechten Haltung im Aikido Kobayashis…
Verneigen kommt aus dem sich Verneigenden selbst. Z. B. beim Betreten des Dojo „Danke, dass wir hier einen warmen, sicheren Ort zum Trainieren haben“, Beim Verneigen beim Üben eine Versicherung, dass wir gegenseitig aufeinander aufpassen, „Danke, dass du mir beim dazulernen hilfst“, „Danke, dass du dein Wissen oder Erfahrung an mich weiter gibst“, usw.
Vielleicht im einfachsten Fall erst mal als eine Begrüßung sehen… Wir sind frei, die Bedeutung für uns zu geben oder neu zu definieren oder es bleibt halt ein asiatisches „Hallo“…